deutscher Schriftsteller in Frankreich; einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker der Nachkriegszeit; geprägt von KZ-Erfahrungen; Werke u. a.: "Mohn und Gedächtnis" mit dem weltberühmten Gedicht "Todesfuge", "Sprachgitter", "Atemwende", "Die Niemandsrose", "Fadensonnen" (Lyrik)
* 23. November 1920 Czernowitz/Bukowina
† vermutlich 20. April 1970 Paris (tot aufgefunden)
Herkunft
Paul Celan wurde 1920 in Czernowitz in der bis 1919 zur Österreich-Ungarischen Monarchie gehörenden Provinz Bukowina geboren, wo er auch aufwuchs. Die Provinz fiel nach dem Ersten Weltkrieg an Rumänien, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie geteilt, wobei der Norden an die Ukraine fiel.
C.s Vater, Leo Antschel, war Makler im Brennholzhandel und stammte aus orthodox-jüdischer Familie. Die Mutter, Friederike, geb. Schrager, war ebenfalls Jüdin und gab ihre Liebe für Literatur an den Sohn weiter. C.s Eltern sprachen Deutsch. "Celan" (betont auf der 1. Silbe) ist ein Anagramm auf die rumänische Schreibweise des Namens "Ancel". C. nahm ihn noch in Bukarest kurz vor der Emigration an. C. wuchs, obwohl einziges Kind, in beengten Verhältnissen auf. In der kleinen Wohnung lebten neben den Eltern noch der Großvater väterlicherseits und zwei Schwestern des Vaters. C.s Verhältnis zu seinem Vater war ...